Krankheit beginnt da, wo der Mensch selbst oder seine Umgebung anfängt zu leiden. Krankheit hat in diesem Sinne nichts mit Diagnosen zu tun. Sie sagen nämlich nichts über das Leid aus, welches dieser Mensch zu ertragen hat. Die Psychosynthese bietet hier Orientierungshilfe und Wegbegleitung an.
Krise wird im Chinesischen mit zwei Schriftzeichen ausgedrückt: wei (Gefahr) und ji (Gelegenheit).
In der Psychosynthese werden Krisen, seelischer Schmerz, Tod, Verlust, sowie Gefühle von Sinnlosigkeit, als Entwicklungschancen gesehen. Sie sind eine Möglichkeit, alte Verhaltensmuster genauer anzusehen und neue auszuprobieren. Die Störung selbst kann dann als ein Symbol für potentielles Wachstum betrachtet werden und nicht als etwas zu Vermeidendes.
Wachstum: Der Klient wird als ein Selbst gesehen, mit einmaligen physischen, emotionalen und mentalen Merkmalen, sowie einem unbegrenzten Potential zu lieben und zu wachsen. Wird das Selbst und das Höhere Selbst ins Blickfeld genommen, kann das Potential für Wandel und Wachstum erkannt werden.
Psychische Gesundheit hat damit zu tun, bewußt zu handeln, liebevoll und zielgerichtet zu leben und sich nicht von ungenügend verstandenen Prozessen treiben zu lassen und automatisch zu reagieren. Gesundheit bedeutet, das, was das Leben bringt, mit Bewußtsein und Selbsterkenntnis sinnvoll zu leben, aus der eigenen Mitte heraus, in immer engerem Kontakt mit der Seele.